Suchtgefahr! - Helfende Hände

man sagt immer, dass nur menschen schreiben können die auch wirklich etwas erlebt haben, egal in welche richtung das nun geht,ob gut oder schlecht. natürlich ist das , aber ich denke dass die schlechten erfahrungen die man gemacht, die hölle durch die man gehen muss, jeden tag aufs neue , die menschen um einen herum mehr zum nachdenken anregt, sie dazu zu bringen, ein stückchen ihrer leider oft vorhandenen oberflächlichkeit zu überdenken und wieder ein bisschen mehr mensch zu werden, als sie vorher waren. natürlich können bücher nicht die welt verändern, aber sie können einen weg zeigen, möglichkeiten aufweisen, die man gehen kann. die meisten wege muss man allein gehen , das kann einem niemand abnehmen, aber mit einer helfenden hand, mit dem wissen, dass wenigstens im kopf jemand da ist, der einen antreibt, der einen stützt, lassen sich viele wege einfach leichter gehen. auch ich musste lernen dass man nicht alles alleine schafft, war eine schwere lektion die ich lernen musste, weil ich es gewohnt bin nach jedem fall wieder allein auf die beine zu kommen. aber manchmal fällt man so tief , dass es eben nicht mehr allein geht. und dann kommt von irgendwo eine hand, vielleicht urplötzlich, ohne vorwarnung und ist einfach da. dann sollte man nicht den fehler machen, sie wegzustoßen, weil sie von einem menschen kommt der es ernst und aufrichtig meint. nun stellen sich wahrscheinlich viele die frage *woran erkenne ich dass es jemand auch so meint, wie er es sagt ?* . dafür gibt es gar keine antwort, man fühlt einfach nach einer weile diese ganze besondere nähe, dieses gefühl sich nicht mehr verstellen zu müssen, und die sicherheit mit allen ecken und kanten akzeptiert zu werden. jemand, der auch auf entfernung spürt, wenn etwas nicht stimmt, ohne das viele worte fallen müssen. jemand, der anhand vom klang der stimme weiss, was er machen muss, um dich wieder zum lächeln zu bringen. und manchmal braucht es nicht mal worte, sondern einfach das wissen, dass dieser mensch DA ist. ich habe solche menschen schon kennengelernt, einige musste ich gehen lassen, aus den verschiendensten gründen, aber mit allen verbindet mich eine ganz besondere geschichte, und ich weiss, dass sie immer ein teil meines lebens sein werden, weil ich ohne sie nicht das wäre, was ich heute bin . natürlich haben mich auch schlechte erfahrungen geprägt, wofür ich obwohl es sich sicher paradox anhört, aber sehr dankbar bin. denn dadurch habe ich gelernt, meinem gefühl zu vertrauen, und keine angst mehr vor dem haben, was mir damals vielleicht noch das sprichwörtliche genick gebrochen hätte. meine vorsicht, mein misstrauen macht mich zu einem einzelgänger, der die ruhe und stille geniessen kann, aber mit keinem schlechten gefühl, ganz im gegenteil. diese momente sind sehr wichtig für mich, eine art ausgleich zu all dem alltagsstress. andere menschen gehen aus, verreisen, was auch immer. all das ist nichts für mich, es würde für mich nur emotionalen stress bedeuten und nebenwirkungen mit sich ziehen die ich lieber vermeide. ich hab all das versucht, bin im grunde mein leben lang weggelaufen, ruhelos, und eigentlich immer vor mir selbst. und hat es mir was gebracht ? nein, nichts ausser einem bitteren nachgeschmack, denn man kann nicht sein ganzes leben flüchten vor dingen mit denen man sich auseinandersetzen MUSS. es wird einen immer wieder einholen, man wird wieder nachts wach, oder wälzt sich unruhig von einer seite zur anderen, versucht nicht darüber nachzudenken. entwickelt methoden, seinen schmerz, und alles was war mit irgendwelchen mitteln zu betäuben, zu vergessen. aber machen wir uns doch nichts vor, es wird nicht funktionieren ....